Wie oft habe ich den Satz gehört: „Ich würde ja auch sooo gerne schreiben, aber ich habe überhaupt kein Talent!“ Darauf kann ich nur antworten:
Es ist immer und zu jeder Zeit ein Wort oder ein Satz in uns. In unseren Gedanken sind wir ständig dabei, etwas zu formulieren. Doch seltsamerweise fällt es uns schwer, das so wie es in uns ist, zu Papier zu bringen. Schreibe ich es auf, fühlt es sich oft ganz anders an, als das, was ich sagen wollte. Das ist frustrierend. Und schade. Denn schreiben ermöglicht uns wertvolle Erkenntnisse über uns selbst. Wenn es einmal fließt, kann ich mich sogar selbst überraschen. Aber meistens scheitern wir schon daran, sich überhaupt hinzusetzen und es zu probieren. Doch der heimliche Wunsch bleibt bestehen und solange wir dem nicht nachgeben, wird er immer weiter anklopfen.
Wir werden gemeinsam auf spielerische Weise auf Entdeckungsreise gehen. Um zu fühlen, was wir sagen möchten, unsere Worte dafür zu finden und sie fließen zu lassen. Wenn wir unsere Freude am Schreiben entdecken oder wiederfinden, finden wir auch die Worte. Oder besser: Die Worte finden uns! Es fühlt sich nicht mehr schwierig an, etwas zu formulieren.
Schreiben ist nämlich nicht nur etwas für Schriftsteller oder diejenigen, von denen wir meinen, dass sie es können. Schreiben ist etwas, das jeder „kann“. Er muss es nur zulassen.
Es entsteht nicht aus Anstrengung. Wir müssen uns nicht den Kopf zerbrechen! Es gibt kein Falsch oder Richtig. Es geht nur darum, ob es stimmig ist mit Dir selbst.
Wir lassen uns neugierig und unbefangen auf das Experiment des Schreibens ein – ohne zu wissen, wo wir ankommen werden. Wir gehen den direkten Weg von Herz zu Papier. Hier darf alles sein! Du darfst sein, in Deiner ganzen Komplexität.
Schreiben kann uns entlasten, beruhigen, klären und uns Aufschluss geben über unsere Gefühlslage. Worte sind Perlen, nach denen wir tauchen können. Ans Tageslicht geholt verbreiten sie manches Mal einen wunderschönen Glanz, der uns selbst verblüfft. Gemeinsam öffnen wir Türen und schauen staunend hinein.
Da wir das im Alltag oft vernachlässigen, ist Schreiben ein wunderbarer Weg, unserer inneren Stimme Gehör zu verschaffen. Unser Verstand ist wie ein viel trainierter Muskel und daneben verkümmert der kreative Teil von uns, der seinen Gefühlen, seinen inneren Welten Ausdruck verleihen möchte. In jedem von uns wohnt die Sehnsucht, sich auszudrücken und gehört zu werden. Jeder in seiner Einzigartigkeit!
Wir leben in einer Zeit, in der elektronische Medien alles beherrschen. Am Strand liegen die Menschen nicht in der Sonne und dösen, sie telefonieren mit einem Handy. Kommunikation hat sich fast vollständig auf E-mails und sms verlagert. Vlg = viele liebe Grüße. Ihdl = ich hab’ dich lieb. Vor knapp 300 Jahren hat das noch so geklungen:
„Wenn ich wieder auf die Erde komme, will ich die Götter bitten, dass ich nur einmal liebe, und ich wollt’ Sie bitten zu dieser lieben Gefährtin“
Johann Wolfgang von Goethe
Was würdest Du lieber lesen?
Das ständige Abkürzen, die auf sachliche Informationen geschrumpfte Kommunikation, macht etwas mit uns. Sie kürzt und schrumpft nicht nur unsere Verbindung zu dem Adressaten, sondern auch die zu uns selbst. Denn jemand der Worte schreibt, um sich auszudrücken, um seine Gefühle zu beschreiben, nimmt Verbindung auf zu seiner eigenen Seele.
Entdecke, welcher Schreibtyp Du bist.
Zähme den inneren Kritiker in Dir.
Du fühlst immer, aber was fühlst Du eigentlich? Übungen zur bewussteren Wahrnehmung Deiner Gefühle und Gedanken. Nur was Du wahrnimmst, kannst Du auch ausdrücken.
Übungen zur Lockerung des Geistes, denn auch der hat Verspannungen.
Betritt den Raum, in dem Deine Worte auf Dich warten.
Über Worte Dir selbst näherkommen. Dich neu kennen lernen.
Probiere verschiedene Perspektiven aus, denn jeder trägt eine andere Brille.
Komm in den Fluss und entdecke, wie gut es tut, sich auszudrücken.
Erlebe, dass Du schreiben kannst.
Erfahre, dass Du über das Schreiben immer wieder zu Deiner inneren Quelle zurückkehren kannst.
WILLIAM H. GLASS
Dauer: xx Stunden
Ort: xxx